• Hansa Gartenhaus Logo
  • Eine kurze Geschichte der Sauna

    Dampfbäder sind ein weltweites Phänomen mit einer langen Geschichte. In ihrer einfachsten Form erfordern sie nur ein Feuer und eine einfache Hütte oder Höhle und im Gegensatz zum Bad benötigen sie nur wenig Wasser. Dies machte sie seit jeher zu einer erschwinglichen Form der Körperpflege. In diesem Artikel gehen wir auf die weltweite Geschichte der Sauna ein und erläutern, wie es zu ihrer weiten Verbreitung im modernen Europa kam.

    Frühgeschichtliche Hinweise auf Saunen

    Frühe Formen der Sauna bestanden aus einem in den Boden gegrabenen Loch, das mit Steinen ausgelegt wurde, die durch ein Lagerfeuer erhitzt wurden. Sobald die Steine aufgeheizt waren, wurde das Loch mit Stroh, Lehm oder Flechtwerk abgedeckt und Wasser über die Steine gegossen. Die Ursprünge dieser einfachen Sauna werden im Norden Russlands vermutet, können aber nicht eindeutig nachgewiesen werden. Von dort soll sich die Sauna nach Europa ausgebreitet haben. Die ältesten Funde aus Finnland sind schätzungsweise 10.000 Jahre alt. Ausgrabungen in Großbritannien und Irland belegen den Bau von Schwitzhütten ab der Bronzezeit und in Spanien und Portugal wurden Saunen aus der Eisenzeit entdeckt.

    Auch auf dem amerikanischen Kontinent wurden Strukturen gefunden, bei denen es sich vermutlich um Saunen handelt. Laut einer Studie dienten die Schwitzhütten der Ureinwohner:innen Mexikos und Nordamerikas der spirituellen Reinigung und dem Gebet. Dazu wurden Weidenruten zu einem Zelt gebogen und mit Decken ausgekleidet. Die Besiedlung Amerikas erfolgte vor 50.000 bis 12.000 Jahren über die Beringstraße zwischen Sibirien und Alaska. Auf diese Weise könnte die Saunakultur nach Amerika gelangt sein, sie könnte aber auch eigenständig entstanden sein.

    Gruppe von spitz zulaufenden Zelten. Aus einem steigt Rauch auf. Aus Holzstämmen gebautes Zelt.

    Sauna in der Antike

    In Finnland haben sich Bau und Nutzung der Sauna über viele Jahrhunderte nur wenig verändert. In der Regel handelte es sich um Rauchsaunen aus schweren Balken und Steinen, die anstelle eines Schornsteins eine schmale Öffnung in der Decke hatten. Sie wurden lange in geschlossenem Zustand vorgeheizt, wodurch sich im Rauminneren eine Rußschicht bildete, die Gerüche unterdrückte und antibakterielle Eigenschaften hatte.

    Aufgrund ihrer besonderen Beschaffenheit war die Sauna oft der sauberste Raum im Haus. So wurde sie nicht nur zur Körperpflege und Entspannung genutzt, sondern auch als Krankenbett, für Geburten, zur Totenwaschung, zum Kochen, Wäschewaschen und zur Seifenherstellung. Eine ähnliche Bedeutung hatte die russische Banja, die um 440 v. Chr. von dem griechischen Gelehrten Herodot beschrieben wurde. Auch hier fanden zahlreiche Rituale von der Geburt bis zum Tod statt.

    Die Verbreitung der Sauna in der Antike geht jedoch nicht auf die Bevölkerung des heutigen Finnlands oder Russlands zurück, sondern auf das antike Rom und Griechenland. In den dortigen römischen Bädern oder Thermen gab es oft ein sogenanntes Laconium, das durch eine komplexe Konstruktion aus Fußbodenheizung und verglasten Fenstern beheizt wurde. Im Gegensatz zu anderen Räumen enthielt es kein Bad, sondern diente als Schwitzraum.

    Thermen wurden auch in den römischen Provinzen gebaut und inspirierten die Hamams im Osmanischen Reich. Hamams sind öffentliche Dampfbäder, die zum Teil auch für Feste wie Hochzeiten oder Feiertage genutzt wurden. Unter osmanischer Herrschaft verbreiteten sich Hamams in der Türkei, im Nahen Osten, in Zentralasien, Nordafrika und Indien.

    Relief eines Hamam. Ruine einer antiken Therme in Rom.

    Sauna vom Mittelalter bis zur Industrialisierung

    Im Mittelalter wurde die Saunatradition in Europa zunächst aufrechterhalten und war weitverbreitet. In Estland können Saunen schriftlichen Überlieferungen zufolge bis ins 13. Jahrhundert datiert werden. Auch hier wurde die Sauna für Geburten, zur Totenwaschung, zur Heilung von Kranken und als Räucherkammer genutzt. In Russland wurde der Banja eine große medizinische Bedeutung zugeschrieben: Ärzt:innen empfahlen Schwitzbäder unter anderem als Behandlung gegen Muskelschmerzen, Grippe, Rheuma und Typhus.

    Mit der Reformation wurde die Sauna jedoch in weiten Teilen Europas zurückgedrängt. Das gemeinschaftliche, unbekleidete Schwitzen galt als unkeusch und wurde von der Kirche verpönt. Nur in Finnland, im übrigen Skandinavien und in Russland wurde die Saunatradition weiter gepflegt, bis sie auch in Schweden und Norwegen aufgegeben wurde. Gründe dafür waren neben Vorurteilen auch medizinische Bedenken und der hohe Holzverbrauch, der die Sauna angesichts des wachsenden Holzbedarfs der Industrialisierung unwirtschaftlich machte.

    Auch in Finnland führte die Industrialisierung zu einer teilweisen Abkehr von der Sauna. Krankenhäuser lösten sie als Ort der Entbindung und Krankenpflege ab, und die neue Mittelschicht konnte sich nunmehr Duschen und Badewannen leisten. Nur in den Dörfern blieb die Sauna ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens, doch die Urbanisierung verringerte die Zahl der kleinen Siedlungen.

    Die Industrialisierung veränderte auch die Bauweise der Sauna. Bislang handelte es sich um Rauchsaunen, die lange mit offenem Feuer vorgeheizt wurden. Diese Methode erforderte große Mengen an Brennholz und bedeutete einen geringeren Brandschutz, was insbesondere bei der immer dichteren Besiedlung ein großes Problem darstellte. Daher wurden die Saunen fortan mit Schornsteinen ausgestattet.

    Innenraum einer finnischen Sauna Finnische Sauna am See

    Der moderne Saunatrend

    Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Sauna in Finnland weiterentwickelt und mit Kaminen ausgestattet, die mit Metallplatten verkleidet waren, um den Verbrauch von wertvollem Brennholz zu reduzieren. Mit der Einführung von Gas- und Elektrosaunaöfen nach dem Krieg wurde die Sauna wieder Teil der städtischen Badezimmer, in denen keine Holzvorräte angelegt werden konnten. Es wurde sogar eine Saunagesellschaft gegründet, die sich mit den gesundheitlichen Vorteilen und der optimalen Konstruktion der Sauna beschäftigte. Da die massiven Rauchsaunen aus schweren Steinen und Balken nun durch leichte Konstruktionen mit metallbeschlagenen Öfen ersetzt wurden, war die Sauna reif für den Export.

    Die erneute Verbreitung der Sauna soll durch die Olympischen Spiele erfolgt sein. Nach dem Erfolg des finnischen Teams bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris wurde 1936 in Berlin im olympischen Dorf eine Sauna für die finnischen Athlet:innen gebaut, worüber die Presse ausführlich berichtete. Die Winterspiele 1960 in Kalifornien brachten die Sauna schließlich nach Amerika, und die Olympischen Spiele 1964 in Tokio machten die Sauna in Japan populär.

    Saunakabinen wurden schnell zu einem festen Bestandteil von öffentlichen Bädern und Wellnesszentren, sind aber heute auch in vielen Privathaushalten zu finden. Saunakabinen für ein bis zwei Personen lassen sich in großen Badezimmern unterbringen, für das Saunaerlebnis mit mehreren Personen werden vor allem Gartensaunen verwendet, die Sie auch in unserem Onlineshop finden. Unsere Modelle können wahlweise mit Holz- oder Elektrosaunaofen ausgestattet werden und verfügen standardmäßig über Saunabänke, Ofenschutz und eine isolierte Decke im Saunaraum. Neben platzsparenden Gartensaunen für kleine Gärten finden Sie bei uns auch große Saunahäuser mit Dusche, Vorraum, Lounge und Veranda. Die großen Modelle können zusätzlich mit einem Whirlpool oder Badezuber ausgestattet werden und werden so zum ultimativen Wellness-Erlebnis im eigenen Garten. In unserem Blog finden Sie zudem zahlreiche Tipps rund um Gartensaunen und Gartenhäuser, etwa zur Reinigung und Pflege einer Gartensauna.

    Categories

    scroll to top