Blockbohlenhäuser werden meist komplett geliefert; die Holzböden in den Räumen sind standardmäßig dabei, die Dicke der Bodendielen vorgegeben oder auch – wie bei uns – auf Wunsch bestellbar. Sogar eine passende Bodenisolierung ist bei uns optional mitbestellbar. Diese Böden sind perfekt nutzbar, sehen gut aus, sind haltbar, gemütlich, warm, sogar im Winter also warum überhaupt über Böden im Blockbohlenhaus nachdenken?
Die Antwort ist einfach: Ein Boden ist Teil eines innenarchitektonischen Konzeptes, er hat ein bestimmtes Aussehen und eine bestimmte Wirkung: Derselbe Raum mit verschiedenen Bodenbelägen hat eine ganz andere Ausstrahlung. Ob Sie in Ihrem Wohnzimmer Holzdielen, einen Teppichboden, warme italienische Bodenkacheln oder glänzend polierte Natursteinfliesen haben, schafft jeweils einen ganz eigene Atmosphäre, passt zu unterschiedlichen innenarchitektonischen Konzepten und natürlich sind Sie in einem Blockbohlenhaus genauso frei in der Wahl Ihres Bodens, wie in jedem anderen Haus.
Lesen Sie im Folgenden, was Sie bei der Bodenverlegung in Blockbohlenhäusern beachten sollten.
Eine grundsätzliche Entscheidung ist, ob Sie in ihrem Blockbohlenhaus den Boden als ein vereinheitlichendes Element einsetzen und im ganzen Haus gleich gestalten oder ob Sie für jeden Raum ein eigenes Raumerlebnis planen und mit verschiedenen Bodenbelägen spielen möchten.
Als einheitlicher Boden käme dann eigentlich nur einer in Frage, der auch für Nassräume, wie etwa Sanitärräume, Waschküche oder Küche geeignet ist. Obgleich die Holzböden, gerade die aus nordischen Nadelhölzern auch für solche Räume bestens geeignet sind, gibt es typische Bodenbeläge, die für Nassräume optimal sind und auf für das ganze Haus geeignet sind. Zu nennen sind etwa:
Bei Fliesen gibt es natürlich sehr viele Alternativen. Sie können gebrannt sein oder Naturstein und auf verschiedene Arten verlegt, etwa mit Fugen oder ohne und auf verschiedene Arten beschichtet, etwa glasiert oder farbigen Beschichtungen.
Beton ist als Boden für moderne Wohnräume relativ neu und kann in verschiedenen Formen, Farben und Mischungen, als „flüssige Fliesen“ und/oder beschichtet eingesetzt werden.
Aber tatsächlich sind auch Naturmaterialien wie Kork, Holzdielen, Parkett oder Laminat inzwischen durch geeignete Anstriche oder Beschichtungen für Nassräume geeignet.
In den meisten Blockbohlenhäusern ist das Baumaterial – Holz – noch gut erkennbar und oft auch optisch dominierend. Das ist durchaus gewollt, denn es ist ein Teil des Konzeptes, dass Naturholz eben außen und innen optisch gut aussieht und keine weiteren Verkleidungen, wie Tapeten oder Verputze benötigt. Das ist ja auch ein Faktor, der die Anschaffung und Errichtung eines Blockbohlenhauses so einfach und auch preisgünstig macht.
Für so ein Blockbohlenhaus, in dem Holz noch optisch dominiert, ist es interessant, Kontraste zum Holz zu schaffen. Das kann Metall sein, Wasser, offenes Feuer, etwa im offenen Kamin aber, wenn wir über Böden oder auch Wandverkleidungen reden besonders auch Stein oder andere mineralische Elemente, die regelmäßig einen ganz wichtigen Faktor zum Wohnerlebnis beifügen. Auch Kunststoff, etwa die glatte, spiegelnde Oberfläche eines Epoxyfußbodens kann natürlich einen solchen Kontrast eröffnen, falls Sie Ihre Auswahl nicht auf Naturmaterialien beschränken möchten.
Ein Tipp, nicht nur für Fußböden sondern auch für Wandbeschichtungen ist: schaffen Sie eine Gleitfläche, die die mineralischen Beläge von dem Holzbau trennen. Für Fußböden eignen sich hier Gleitvliese, auf die der Fußboden verlegt wird. Holz arbeitet bei Temperaturveränderungen oder Veränderungen der Luftfeuchtigkeit und reagiert darauf anders als Fliesen, Steine, Beton oder Harze. Feste Verbindungen, wie etwa mit Fliesenkleber direkt auf das Holz geklebte Natursteinfliesen würden sich also mit der Zeit lösen.
Ein Estrich ist also zu empfehlen, der auf ein solches Rutschvlies verlegt werden kann. Natürlich können Sie Estrich auch gießen, allerdings bietet sich beim Blockbohlenhaus ein Trockenestrich an, weil natürlich Trockenheit immer ein wichtiger Faktor für die Haltbarkeit des Holzes ist.
Auf dem Estrich bringen Sie dann den von Ihnen jeweils gewählten Boden auf. Achten Sie darauf, Abstände von etwa 5 bis 10mm zu den Seitenwänden einzuhalten, um Freiheit für unterschiedliche Dehnungsbewegungen zu gewähren. Diese Abstände lassen sich dann optisch leicht mit Fußleisten überbrücken, die elastisch aber wasserfest zur Bodenoberfläche verbunden werden. Natürlich lassen sich diese Randfugen auch mit weichen, elastischen Materialien wie Kautschuk oder Styropor ausfüllen.
Der Einbau einer Fußbodenheizung ist auch leicht möglich, wenn Sie die Halterungen oder Platten, auf denen Sie die Heizschlangen befestigen auf ein Rutschvlies verlegen. Lassen Sie die Heizschlangen offen liegen und verlegen Sie den Trockenestrich darüber, natürlich mit Abstandleisten, die verhindern, dass die Heizschlangen gedrückt werden oder schütten Sie mit Perlit auf, welches nicht nur isoliert, sondern auch Wärme speichert. Auf diesem ruht der Estrich sehr stabil und Sie bekommen dann einen sehr soliden und auch trittschallgedämmten Boden.
Auch die Einfügung eines weiteren Rutschvlieses zwischen dem Trockenestrich und dem endgültigen Bodenbelag ist natürlich möglich und vielleicht empfehlenswert.
Ein wasserfester und auch nass gut abwaschbarer Bodenbelag ist praktisch, aber Sie sollten auch daran denken, dass für den Boden damit die gesamte Oberlüftung wegfällt. Umso wichtiger ist es dann natürlich auf eine gute Unterlüftung zu achten. Wie ein Dachstuhl unter einem dichten Dach praktisch ewig halten kann, so kann der Boden jahrhundertelang aushalten, wenn er von oben und unten trocken bleibt. Ein trockener Standort, notfalls eine gute Drainage um das Blockbohlenhaus herum und ein Freihalten der Ränder von Unterbewuchs zahlen sich dann besonders aus, wenn der Boden von oben mit Trockenestrich bedeckt ist.
Obgleich die uralten Konzepte, wie Holzdielen, Parkett oder sogar Linoleum nach wie vor beliebt sind und natürlich – entsprechend behandelt – auch überall, sogar in Nassräumen bewährt sind, ist Beton und Epoxy oder Verbindungen davon wahrscheinlich eine neue Entwicklung, die in Zukunft mehr Beachtung finden wird. Daraus lassen sich Böden aller Arten, Farben und Spielarten herstellen. Etwa helle, glänzende Steinböden, die aussehen, wie aus einem Guss, Böden, die gemasert sind oder gesprenkelt mit Materialien, wie beispielsweise farbigen Glassplittern (die natürlich ganz flach eingepasst nur optisch sichtbar aber nicht fühlbar sind), Mosaike, Muster, die wie Kacheln aussehen, Glühsteine, marmorartige Optiken oder sogar bildliche Darstellungen sind möglich.
Aber nicht nur mit Beton lässt sich eine Epoxybeschichtung oder -mischung verwenden:
In Verbindung mit einer Epoxy- oder Kunstharzbeschichtung sehen selbst Bodenbeläge, wie etwa Pflastersteine oder Marmorbruch im Innenbereich plötzlich interessant und wohnlich aus.
Solche Böden sind pflegeleicht, natürlich wasserabweisend, leicht zu säubern und lange haltbar, aber ein Nachteil ist, dass es für den Laien nicht ganz einfach ist, die gewünschten repräsentablen Ergebnisse selbst zu erreichen. Sie sollten sich schon sehr gründlich einlesen oder noch besser einen Fachmann aufsuchen, der sich mit der Erstellung solcher Böden auskennt.
Fazit: Mit den entsprechenden Maßnahmen (Entkoppelung von Fußboden und Holzbau durch Gleitvliese) lässt sich das Blockbohlenhaus mit jeder gewünschten Art von Fußböden ausstatten und profitiert in der Innenarchitektur insbesondere durch den Kontrast von Stein, Kachel, Beton oder sonstigem mineralischem Material auf dem Boden zu der Holzoptik der Wände und Decken.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns oder rufen Sie uns unter 0720 880 565 an.