Die Bebauung von Grundstücken wird von einer Vielzahl von Materialien geprägt: Garagen werden ebenso wie viele Wohnhäuser meist gemauert, kleine Geräteschuppen aus Kunststoff oder Metall können für wenig Geld im lokalen Baumarkt erworben werden und die klassische skandinavische Gartensauna sollte selbstverständlich aus Holz bestehen. Hinzu kommen zahlreiche neue Materialien, die etwa die Eigenschaften von Holz und Kunststoff miteinander verbinden.
Während ein sicherer, trockener Platz für Spaten und Schubkarre keine besonderen Anforderungen erfüllen muss, spielt die Auswahl des richtigen Baumaterials bei größeren Gebäuden eine wichtige Rolle. Soll das Gebäude – wenn auch nur zeitweise – als Aufenthalts- oder Wohnraum genutzt werden, spielt neben Sicherheit, Stabilität und Preis auch die Feuchtigkeits- und Wärmeregulierung eine wichtige Rolle. Wie gut Holz und Stein in diesem Bereich jeweils abschneiden, erfahren Sie hier.
In Regionen wie Österreich, wo es im Winter besonders kalt ist und im Sommer zunehmend wärmer wird, muss die Wärmedämmung von Gebäuden zwei Funktionen erfüllen: Im Winter sollte sie die von der Heizung erzeugte Wärme möglichst effizient im Gebäude halten, während der Wohnraum im Sommer möglichst kühl bleiben sollte. Idealerweise sollte das Baumaterial eine inhärent kühlende Wirkung haben, auf jeden Fall aber die durch eine Klimaanlage erzeugte Kälte im Gebäude halten. So sorgt die Wärmedämmung nicht nur für eine angenehme Temperatur, sondern senkt auch die Betriebskosten.
Um die Wärmedämmungskapazitäten eines jeden Baustoffs zu erhöhen, werden insbesondere bei Wohnhäusern (aber auch vielen Gartenhäusern und Gartenbüros) zusätzliche Isoliermaterialien innen, außen oder innerhalb (bei zweischaligen Wänden) der Wände, unter dem Fußboden und im Dach angebracht. Beliebte Isoliermaterialien sind Holzfaser, Zellulose, Schaumglas, Glaswolle, Phenolharz und PUR (Polyurethan). Je schlechter die Dämmeigenschaften des Baumaterials sind, desto dicker muss die zusätzliche Isolierung ausfallen. Das bedeutet zusätzliche Kosten und gegebenenfalls eine erhebliche Reduktion des Wohnraums.
Während die gewünschte Temperatur möglichst im Gebäude gehalten werden soll, gilt für die Luftfeuchtigkeit das Gegenteil. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit führt dazu, dass sich Wasser an Wänden, Decken und Fenstern niederschlägt. Dies begünstigt die Bildung von Schimmelpilzen, was zu erheblichen Gesundheitsrisiken und sogar zu Schäden an der Bausubstanz führen kann. Der optimale Wert für die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Deutlich trockenere Luft kann zu Reizungen der Atemwege führen.
Die erste Schutzmaßnahme gegen Feuchtigkeit ist die Vermeidung des Eindringens von außen durch ein dichtes Dach, Regenrinnen und einen Dachüberstand, der die Außenwände trocken hält. Gleichzeitig muss die Feuchtigkeit, die im Gebäude entsteht (durch Duschen und Kochen, aber auch durch Atemluft und Pflanzen), wirksam abgeführt werden. Dies geschieht durch Lüftungsanlagen oder durch Dämm- und Baustoffe mit geringer Wasseraufnahme, die die Feuchtigkeit – aber nicht die Wärme – von innen nach außen transportieren. Auch regelmäßiges Lüften verhindert einen Feuchtigkeitsstau, ist aber mit höheren Heizkosten verbunden.
Eine intensive Wärmedämmung kann in diesem Zusammenhang kontraproduktiv sein, da sie eine zusätzliche Barriere darstellt und verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Gebäude entweicht. Glücklicherweise sind die meisten modernen Dämmstoffe ausreichend feuchtigkeitsdurchlässig. Dennoch gilt auch bei der Wärmedämmung: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Massivhäuser bestehen vorwiegend aus Beton oder Ziegeln. Beide Baustoffe haben im Vergleich zu Holz eine deutlich höhere Wärmespeicherfähigkeit. Das heißt, sie speichern die Wärme und geben sie nach und nach wieder an die Umgebung ab. Im Winter kann dies sehr angenehm sein, da die Wände auch nachts noch Wärme abgeben. Im Sommer bedeutet dies jedoch, dass das Haus auch nachts kaum auskühlt, was den Einbau einer Klimaanlage erforderlich machen kann.
Der Stein gibt die Wärme aber nicht nur an den Innenraum ab, sondern auch an die Umgebungsluft. Sowohl Ziegel als auch Beton sind hervorragende Wärmeleiter und erfordern daher dickere Wände, mehr Dämmung und verursachen höhere Heizkosten. Um dem entgegenzuwirken, hat sich die Herstellung beider Baustoffe in den vergangenen Jahrzehnten weiterentwickelt.
Beton besteht nicht mehr nur aus Zement und Wasser, sondern es werden viele weitere Stoffe beigemischt, die die Wärmeleitung verringern. Gleiches gilt für Ziegel, deren Hauptbestandteil Ton ist. Dieser wird heute mit Dämmstofffüllungen aus Holzfasern oder mineralischen Stoffen vermischt, die beim Brennen der Ziegel verbrennen und Lufteinschlüsse hinterlassen. Luft ist im Gegensatz zu Stein ein sehr schlechter Wärmeleiter; deshalb bestehen Thermoskannen aus zwei „Schalen“ mit einer Luftschicht dazwischen.
Was beim Ziegel eine spezielle Zusammensetzung und einen 20-stündigen Brennvorgang bei 1000 °C erfordert, geschieht beim Holz von selbst. Während des Wachstums entstehen im Holz kleine Lufteinschlüsse, die es zu einem schlechten Wärmeleiter machen. Im Winter speichert es die Wärme nicht, gibt sie aber auch nicht nach außen ab. Im Sommer leiten die Wände eines Holzhauses kaum Wärme von außen nach innen, sondern halten die kühle Luft im Inneren. Diese Eigenschaft bedeutet, dass ein Holzhaus niedrigere Heiz- und Kühlkosten verursacht. Um eine vergleichbare Dämmeigenschaft zu erreichen, muss eine Holzwand weniger als halb so dick sein wie eine Steinwand, was die Materialkosten senkt und mehr Wohnfläche zur Verfügung stellt.
Im Gegensatz zu massiven Ziegeln oder Beton ist Holz zudem ein poröser, diffusionsoffener Baustoff. Das bedeutet, dass Feuchtigkeit vom Holz aufgenommen und wieder abgegeben werden kann. Hochwertiges Holz sorgt dafür, dass die Luftfeuchtigkeit im Inneren des Holzhauses bei etwa 40 Prozent liegt. Steigt sie an, speichert das Holz mehr Feuchtigkeit und gibt sie bei Bedarf an die Außenluft ab. Sinkt die Luftfeuchtigkeit unter 40 Prozent, gibt das Holz Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Wand nicht mit Folien oder anderen Sperrschichten verschlossen wird.
Trockene Innenräume mit geringer Luftfeuchtigkeit sind nicht nur in Wohngebäuden gefragt. Immer häufiger werden Gartenhäuser nicht nur zur Unterbringung von Gartengeräten und -möbeln, sondern ganzjährig als Gartenbüro, Gästezimmer oder Hobbyraum genutzt. Ein Holzhaus in Blockbohlenbauweise ist oft eine der teureren Varianten, aber dank der effizienten Wärmedämmung ganzjährig nutzbar. Auch für Geräteschuppen kann sich die Investition lohnen – vor allem, wenn darin Rasenmäher und andere Elektrogeräte aufbewahrt werden. Die hohe Luftfeuchtigkeit in einem Schuppen aus Kunststoff oder Metall kann zu Rost und bei Sitzpolstern zu Schimmel führen. Ein Holzhaus dagegen hält die Luftfeuchtigkeit auch ohne Heizung niedrig und verhindert diese Schäden.
Das Gleiche gilt für Ihr Auto. Wenn Sie Ihr Auto bei Regen oder Schnee tropfnass in einer Holzgarage abstellen, gibt das Holz die Feuchtigkeit schnell an die Außenluft ab. Außerdem wird die Restwärme des Motors in der Garage gespeichert, was im Winter für einen wärmeren Fahrzeuginnenraum sorgt.
Die ausgezeichnete Wärmedämmung ist jedoch nicht der einzige Vorteil von Holzhäusern. Hier erfahren Sie fünf weitere Gründe, warum Holz der ideale Baustoff ist.